Von Brian Warner
1. August 2022
Spitznamen können ein Segen oder ein Fluch sein.
In den 1970er Jahren erhielt zum Beispiel ein Schlägerjunge der Oakland A’s namens Stanley Burrell den Spitznamen „Hammer“, weil er eine verblüffende Ähnlichkeit mit Hammerin‘ Hank Aaron hatte. Stanley trug diesen Spitznamen noch Jahrzehnte später, als er der weltberühmte Zeremonienmeister wurde, besser bekannt als M.C. Hammer.
Etwa zur gleichen Zeit wurde in Michigan ein 15-Jähriger namens Earvin Johnson von einem lokalen Sportjournalisten dauerhaft als „Magic“ Johnson bezeichnet, nachdem er in einem Highschool-Basketballspiel ein Triple-Double mit 36 Punkten, 18 Rebounds und 16 Assists erzielt hatte.
Das Bild des Kriegsverbrechers Enver auf der Uniform
Dieses Bild macht in sozialen Medien die Runde: Aserbaidschanische Soldaten tragen auf ihrer Uniform ein Abzeichen mit dem Bild des Kriegsverbrechers Enver Pascha. © zvg
«Armenier rennt nicht davon, ihr werdet nur müde sterben»
Amalia van Gent
Auf Bergkarabach herrscht Horror in kleinen Dosen. Der Konflikt wird weitgehend ignoriert, könnte aber geopolitische Folgen haben.
12.8.2022
Ob in der Ukraine, in Gaza oder auf Bergkarabach: Der Phantasie eines jeden Machthabers, mit dem Leid und den Alpträumen der Menschen beliebig umzugehen, scheint heutzutage keine Grenzen mehr gesetzt. «Armenier, rennt nicht davon. Ihr werdet nur müde sterben». Dieser Spruch schmückt die Abzeichen aserbaidschanischer Militärkommandos, die seit kurzem um das kleine, von Armeniern bewohnte Bergkarabach eingesetzt werden. In der Mitte des Abzeichens ist Ismail Enver Pascha abgebildet. Enver war als mächtiger Verteidigungsminister des Osmanischen Reichs beim Vernichtungsfeldzug gegen die christlichen Minderheiten seines Landes führend. Rund 1,5 Millionen Armenier gingen zwischen 1915 und 1918 elendig zugrunde. Es handelte sich um den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts in diesem makabren Ausmass, laut dem Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel «um einen Holocaust vor dem Holocaust».
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