Ende Juli 2010 reichten die Rechtsanwälte Mark Geragos und Brian Kabateck in Los Angeles im Namen von Garbis Davoyan aus Glendale, Kalifornien, und Hrayr Turabian aus Queens, New York Klage gegen die Republik Türkei, die Türkische Zentralbank und die türkische Ziraat Bankasi (Landwirtschaftsbank) ein. Diesen wird vorgeworfen, die staatliche Treuhand verletzt, sich ungerechtfertigt bereichert, Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen das Völkerrecht bei der Vertreibung und Vernichtung der Armenier in 1915 begangen zu haben, bei der ihr bewegliches wie unbewegliches Eigentum beschlagnahmt wurde.
Monatliches Archiv: August 2010
Armenien-Türkei: Kultur als Brückenbauerin?
In 1999 gründeten der amerikanisch-palästinensische Professor Edward Said und der argentinisch-israelische Dirigent und Klaviervirtuose Daniel Barenboim das West-Eastern Divan Orchestra. Deren Mitglieder – allesamt junge Musiker aus Ägypten, Iran, Israel, Jordanien, Libanon, Palästina und Syrien – sollten mit den Mitteln der Musik zum Abbau der politischen Spannungen im Nahen Osten beitragen. Übrigens: Johann Wolfgang von Goethes „West-östlicher Divan“ war Namensgeber.
Hrant Dink „ein weiteres Mal erschossen“
Am 7. Oktober 2005 verurteilte ein türkisches Gericht im Istanbuler Stadtteil Şişli Hrant Dink zu sechs Monaten Haft. Hrant hatte im Zeitraum 30. Januar 2004 bis 13. Februar 2004 in Agos eine Artikelserie publiziert. Generalthema war die „obsessive Beschäftigung“ der „armenischen Diaspora“ mit der Türkei/den Türken. Der folgende Abschnitt führte zu einer Anzeige mit anschließendem Prozess: „Für die armenische Identität ist es sehr einfach, sich vom ‚Türken’ zu befreien: Sich nicht mit dem ‚Türken’ befassen. (…) [Stattdessen] sich fortan einfach mit Armenien befassen. Und das saubere Blut, das die Stelle des vom ‚Türken’ befreiten vergifteten Blutes einnehmen soll, gibt es in den edlen Adern, die der Armenier mit Armenien erschaffen wird.“
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