Der Konflikt um Karabach ist trotz zahlreicher Vermittlungsbemühungen, darunter auch der Minsk-Gruppe der OSZE, nach wie vor virulent (s. unseren Beitrag „Berg-Karabach-Konflikt: Wie weiter nach dem OSZE-Gipfel in Astana?„).
Es gibt auch einen elektronischen Aspekt beim Karabach-Konflikt. Dazu gehören neben Angriffen auf armenische Webseiten durch aserbaidschanische Hacker – hinter denen hartnäckig das politische Baku vermutet wird – und Gegenreaktionen auch Internetportale, die die jeweiligen Positionen transportieren. Zum armenisch-aserbaidschanischen Cyberkrieg hat auch Eurasianet geschrieben.
Zum Abriss freigegeben: Das Denkmal für die „armenisch-türkische Freundschaft“ in Kars
Der türkische Ministerpräsident Erdoğan versteht es, verbal zu polarisieren. Vor etlichen Monaten drohte er, die sich illegal in der Türkei aufhaltenden Bürger Armeniens, mehrheitlich Frauen, auszuweisen. Die Reaktionen waren erwartungsgemäß heftig.
Anfang Januar 2011 war es wieder einmal so weit. In Kars, unweit von der türkisch-armenischen Grenze gelegen, sagte Erdoğan bei einem öffentlichen Auftritt: „In der Nähe des Grabmals (türbe) von Hasan Harakani [dieser ist im 11. Jh. dort gefallen] hat man ein sehr seltsames, erstaunlich hässliches (Türkisch: ucube) Ding aufgestellt. Natürlich ist nicht daran zu denken, dass dort, wo künstlerisch wertvolle Stiftungsbauten sich befinden, so etwas steht. Unser Bürgermeister wird rasch das Notwendige tun (…) Hoffentlich werden wir bei unserem nächsten Besuch [in Kars] das auch sehen. Das Umfeld des ucube wird in Gemeineigentum überführt und dort wird ein schöner Park errichtet“ (Radikal, 9.1.2011).
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