Mit einer Tagung & einem Festakt gedachte die Deutsch-Armenische Gesellschaft am 14. Juni 2014 im Landtag Brandbenburg (Schloss Potsdam) ihrer Gründung vor 100 Jahren. Wir berichteten.
Dieses historische Ereignis wird nun am 17. und 18. September 2014 mit einem akademischen Symposium ein weiteres Mal begangen – in der armenischen Hauptstadt Jerewan.
Kleingeschrieben: Der Völkermord an den Armeniern im Deutschen Historischen Museum
Von GIORGIO BAVAJ
Gerade in unserer schnelllebigen Zeit sind runde Jubiläen nicht nur ein willkommener sondern auch ein notwendiger Anlass innezuhalten, um sich zu erinnern, zu gedenken, zu reflektieren aber auch um neu zu bewerten. So wundert es nicht, dass 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs eine Vielzahl von Veranstaltungen, Ausstellungen, Medienberichten und Publikationen stattfinden. Man könnte meinen, nach 100 Jahren sei so gut wie alles bereits gesagt worden. Die Historiker eröffnen uns jedoch immer wieder neue Blickwinkel, neue Aspekte stehen in dem Mittelpunkt. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung erklärt der bekannte Historiker Christopher Clark dieses Phänomen so: “Die Gegenwart sensibilisiert uns für gewisse Aspekte des damaligen Geschehens, die bisher ausgeblendet wurden“. Wurde vor 10-15 Jahren die Kriegsbegeisterung der Bevölkerung und der Soldaten, die in den Krieg zogen, hinterfragt – diese war längst nicht so euphorisch, wie offizielle Darstellungen uns glauben machen wollten – so stehen heute Fragen nach der Verantwortung für den Kriegsausbruch in dem Mittelpunkt. In seinem Buch „Die Schlafwandler“ geht Christopher Clark der Frage nach, welche Entwicklungen und Entscheidungen zum Krieg führten, die Antwort auf die Frage nach der Verantwortung führt von der strikten nationalen Sicht weg und fällt multiperspektivisch, differenziert und für manchen überraschend aus.
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