Sachsen-Anhalt & Armenien: Weitreichende Absichtserklärung

Vertrag-Sachsen-Anhalt-Armenien1_SaalereporterDas Bundesland Sachsen-Anhalt und Armenien pflegen seit Jahren eine enge Zusammenarbeit auf den Gebieten Wissenschaft, Bildung und Kultur.

Die aktuelle Ausstellung „Minas & Narek Avetisyan – Moderne und Avantgarde in Armenien“ mitsamt dem umfangreichen Begleitprogramm – ist ein sichtbarer Beleg dieser lebendigen Partnerschaft.

Das Memorandum vom August 1998 markiert den Anfang der offiziellen Kooperation, dem im September 2005 eine Gemeinsame Erklärung des Kultusministeriums des Landes Sachsen-Anhalt und des Ministeriums für Kultur, Jugendangelegenheiten und Sport, des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft der Republik Armenien folgte.

Die die am 20. Februar 2014 anlässlich des Besuches von Ministerin Hasmik Poghosyan von ihr und dem Kultusminister des Bundeslandes Sachsen-Anhalt, Stephan Dorgerloh, unterzeichnete Gemeinsame Absichtserklärung legte das Fundament für die weitere Zusammenarbeit der Parteien.

Im Einzelnen umfasst die Gemeinsame Absichtserklärung folgende Bereiche:

Bildung:

Es gibt bereits einen guten Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften aus Sachsen-Anhalt und Armenien. Dieser soll weiterhin gewährleistet und unterstützt werden. Angedacht wird, inwieweit die beiderseitige schulische Zusammenarbeit auf andere Bildungsthemen ausgeweitet werden kann.

Kultur:

In den Jahren 2004 bzw. 2005 wurden in Sachsen-Anhalt bzw. Armenien Kulturtage durchgeführt. Die Absichtserklärung sieht weitere Kulturtage vor, die langfristig und regelmäßig durchgeführt werden sollen.

Archäologie und Erhalt und Schutz von Kulturdenkmälern ist ein weiteres Stichwort. So soll die Erfassung und Untersuchung der Felsbilder in Armenien durch armenische und deutsche Archäologen auch zukünftig unterstützt werden. Beide Seiten erklären sich bereit, sich ggf. um die Erstellung und die Einreichung eines Antrags auf die Aufnahme des Gebiets der Felsbilder in die Natur- und Kulturgüterliste der UNESCO zu bemühen. Darüber hinaus werden gemeinsame Kongresse zur archäologischen Forschung in Armenien, zum Beispiel über die Petroglyphen, angestrebt.

Angestrebt wird auch der museumsfachliche Austausch. Die Museumslandschaft beider Länder bietet, so die Unterzeichner, Potential für eine gewinnbringende Zusammenarbeit, unter anderem in den Bereichen Museumspädagogik, Restaurierung/Konservierung, Digitalisierung und Ausstellungen. Das vom Museumsverband Sachsen-Anhalt e. V. initiierte Projekt museum-digital könnte für die armenischen Museen von besonderem Interesse sein.

Auch die Literatur soll nicht zu kurz kommen. So bekunden die Unterzeichner ihr Interesse an der Fortsetzung der Kooperation und Partnerschaft zwischen dem Friedrich-Bödecker-Kreis in Sachsen-Anhalt e.V. und dem armenischen Schriftstellerverband.

Wissenschaft:

Zu den Höhepunkten der bisherigen Partnerschaft gehört 2008 der Abschluss eines Hochschulkooperationsabkommens zwischen der Staatlichen Universität Jerewan und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Eine herausragende Rolle spielte in diesem Prozess die MESROP Arbeitsstelle für Armenische Studien.

Auch zukünftig soll der Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern unterstützt werden, allerdings mit einer Akzentverschiebung: Der Ausbau der wissenschaftlichen Zusammenarbeit soll verstärkt im Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften erfolgen.

Ein weiteres neues Element kommt hinzu: Das Land Sachsen-Anhalt erklärt sich vorbehaltlich der haushaltsrechtlichen Voraussetzungen bereit, jährlich ein Stipendium für armenische Doktoranden zur Verfügung zu stellen.

Der Absichtserklärung soll in 2015 eine Vereinbarung folgen, in der die konkrete Fortgestaltung der weiteren Zusammenarbeit festgelegt werden soll.

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