9. November 2002 – Bonn

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Bonn

Spätestens seit dem schrecklichen Erdbeben vom Dezember 1988 in Armenien war aller Welt klar, dass die Weltmacht Sowjetunion, deren Teil Armenien damals noch war, (auch) in Sachen Katastrophenhilfe alles andere als eine Weltmacht war.

Dass diese Tragödie zur Öffnung der damals noch hermetisch abgeriegelten Sowjetunion führte und eine gewaltige Welle der Hilfsbereitschaft besonders in Deutschland nach sich zog, ist allgemein bekannt. Weniger bekannt ist hingegen, dass unmittelbar danach das DRK Baden-Württemberg eine moderne armenische Rettungsgruppe aufstellte, der später eine zweite folgte. Gewiss war das eine frühe Form der Entwicklungshilfe.

In den ausgehenden 1980ern halfen eine Vielzahl von Ländern Armenien, darunter auch Privatpersonen wie Organisationen der weltweiten armenischen Diaspora.

Angesichts der materiellen Not der unabhängigen Republik Armenien war die unmittelbare Hilfe von überragender Bedeutung. Sie wird aus gutem Grund bis in unsere Tage fortgesetzt. Doch mit der Etablierung von zwischenstaatlichen Beziehungen besonders zu den westlichen Ländern setzte auch eine systematische Entwicklungshilfe ein. In diese Maßnahmen wurden auch kirchliche Organisationen und akademische Institutionen eingebunden.

Diese Entwicklungshilfe umfasst mittlerweile neben technischen Projekten wie z.B. der Rehabilitierung von Wasserkraftwerken auch die Vermittlung von Know-how für Gesetzgebung, Kommunalverwaltung, Handel, Industrie, Landwirtschaft und vieles andere mehr. Ziel ist nicht nur die Modernisierung des Landes, sondern darüber hinaus auch die von der politischen Führung ausdrücklich gewollte Heranführung Armeniens an die westlichen Strukturen.

Diese Tagung ist die erste systematische, jedoch beileibe nicht vollständige Zusammenfassung der Entwicklungshilfeangebote an Armenien. Aus nahe liegenden Gründen liegt der Akzent auf deutschen Institutionen. Dass dabei zwei armenische Beiträge nicht fehlen, liegt nicht nur an der Doppelnatur unserer Gesellschaft.

Deutsch-Armenische Gesellschaft

Programm

10.30 Uhr Begrüßung

10.45 Uhr Die evangelische Kirche und die entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit Armenien
    • Caroline Kruckow
      Evangelischer Entwicklungsdienst, Bonn

11.30 Uhr Schwerpunkte der technischen Zusammenarbeit zwischen Armenien und Deutschland
    • Detlef Dix
      Berater der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit für Koordination der Entwicklungszusammenarbeit in Armenien, Jerewan

12.15 Uhr Kaffeepause

12.30 Uhr Finanzielle Zusammenarbeit mit Armenien
Förderung der Privatwirtschaft und Dezentralisierung
    • Dr. Matthias Hummel
      Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt/M.

13.15 Uhr Mittagspause

14.45 Uhr Armeniens europäische Zukunft
    • Ursula Schleicher, MdEP
      Vorsitzende der Delegationen für die Beziehungen des Europäischen Parlaments zu Armenien, Aserbaidschan und Georgien

15.30 Uhr Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Armenien – Ein politischer Überblick
    • Dr. Thomas Helfen
      Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Bonn

16.15 Uhr Kaffeepause

16.30 Uhr Behinderte Kinder in Vanadzor
Ein gemeinwesenorientiertes Projekt sozialer Arbeit
    • Prof. Dr. Beate Finis-Siegler
      Fachhochschule Frankfurt am Main

17.15 Uhr Die Armenienhilfe des Deutschen Roten Kreuzes
    • Michael Uibel
      DRK-Landesverband Baden-Württemberg

18.00 Uhr Kaffeepause

18.15 Uhr Armenische Selbsthilfe am Beispiel der Armenisch-Apostolischen Kirche und der Lincy Foundation
    • Dr. Raffi Kantian
      Deutsch-Armenische Gesellschaft, Frankfurt/M.

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