„Im Herzen so ängstlich wie eine Taube“. Zum Zustand des türkischen Rechtsstaates – Zehn Jahre nach dem Attentat auf Hrant Dink

dink05Die Heinrich-Böll-Stiftung (HBS) und die Deutsch-Armenische Gesellschaft (DAG) laden am 26. Januar 2017 zur Konferenz

„Im Herzen so ängstlich wie eine Taube“
Zum Zustand des türkischen Rechtsstaates – Zehn Jahre nach dem Attentat

in die Heinrich-Böll-Stiftung – Bundesstiftung Berlin, Schumannstr. 8, 10117 Berlin, ein.

Vor zehn Jahren wurde der armenisch-türkische Journalist Hrant Dink, ein mutiger Vertreter der Zivilgesellschaft, in Istanbul auf offener Straße von einem jungen türkischen Nationalisten ermordet. Bis heute ist der Fall nicht aufgeklärt. Wichtige Beweismittel wurden unterschlagen.Damit steht Dink in einer Reihe mit den vielen Opfern politischer Morde in der Türkei. Hier zeigt sich die Schwäche des türkischen Rechtsstaats im besonderen Maße: Während sich die innenpolitische Lage in der Türkei verschärft, wird der Rechtsstaat gezielt demontiert. Säuberungen mit pauschalen Beschuldigungen werden zum Regelfall. Der Druck auf unabhängige Gerichte und die Zivilgesellschaft wächst. Wissenschaftler/inn/en, Journalist/inn/en und andere sind die Betroffenen. Welche Zukunft kann Rechtsstaatlichkeit unter diesen Umständen in der Türkei haben? Welche Spielräume bleiben? Im Gedenken an den couragierten Aktivisten Hrant Dink widmet sich die Konferenz der Frage, wie es um den türkischen Rechtsstaat bestellt ist.

In seinem letzten Artikel, der am 19. Januar 2007, am Tag seiner Ermordung, in seiner Wochenzeitung AGOS erschien, schrieb Hrant Dink:

„Ja, ich kann mich im Herzen so ängstlich wie eine Taube fühlen, aber ich weiß, dass die Menschen hierzulande den Tauben nichts antun. Die Tauben setzen ihr Leben inmitten der Städte, selbst inmitten der Menschentrauben fort. Gewiss, ein wenig ängstlich, aber ebenso frei.“

Zum vollständigen Artikel (PDF)

 

Mit:

  • Claudia Roth, MdB, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
  • Fethiye Çetin, Rechtsanwältin im Fall Hrant Dink
  • Erdal Doğan, Rechtsanwalt
  • Mahsuni Karaman, Rechtsanwalt im Fall Tahir Elci (tbc)
  • Garo Paylan, Abgeordneter des türkischen Parlaments (HDP) (tbc)
  • Ragıp Zarakolu, Menschenrechtsaktivist/Publizist
  • Christian Mihr, Reporter ohne Grenzen
  • Prof. Dr. Ümit Biçer, Menschenrechtsaktivist (tbc)
  • Emma Sinclair-Webb, Human Rights Watch Türkei

 

Ablauf der Konferenz

15:30 Uhr: Begrüßung

  • Kristian Brakel, Heinrich-Böll-Stiftung
  • Dr. Raffi Kantian, Deutsch-Armenische-Gesellschaft

15:40 Uhr: Einführungsvortrag

  • Claudia Roth, MdB/Vizepräsidentin des Bundestages: Erinnerungen an Hrant Dink

16:00 Uhr Impulse: Politische Morde und ihre Hintergründe

  • Fethiye Çetin „Der Mord an Hrant Dink 2007 – Die juristische Aufarbeitung“
  • Erdal Doğan „Der Fall Hrant Dink im Kontext der Minderheitenpolitik der Türkei“
  • Mahsuni Karaman „Tahrir Elçi – Weiteres Opfer eines politischen Mordes?“

16:45 Uhr: Kaffeepause

17:15 Uhr Panel I: Aufklärung unerwünscht? Recht & Rechtsstaatlichkeit in der Türkei

  • Fethiye Çetin, Rechtsanwältin,Türkei
  • Mahsuni Karaman, Rechtsanwalt, Türkei
  • Erdal Doğan, Rechtsanwalt, Türkei
  • Garo Paylan, Abgeordneter der türkischen Nationalversammlung,Türkei

Moderation: Ilias Uyar, Rechtsanwalt

18:45 Uhr: Imbiss

19:15 Uhr Panel II: In der Sackgasse: Zivilgesellschaftlicher Dialog, Meinungs- und Informationsfreiheit

  • Ragıp Zarakolu, Verleger, Schweden
  • Christian Mihr, Reporter ohne Grenzen, Deutschland
  • Prof. Dr. Ümit Biçer, Menschenrechtsstiftung, Türkei
  • Emma Sinclair-Webb, Human Rights Watch, Türkei

Moderation: Ebru Tasdemir, Journalistin

20.45 Uhr: Ende der Konferenz


Information:       

Ewa Peteja
Heinrich-Böll-Stiftung
Mail: peteja@boell.de

Eintritt/Gebühr:
frei

Sprachen:
Deutsch und Türkisch (mit Simultanübersetzung)

Verkehrverbindungen:
Bus 147 Station Deutsches Theater, S-Bahn S1, S2, S25, S5, S7, S75, S9 Bahnhof Friedrichstraße

Eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung und der Deutsch-Armenischen Gesellschaft

 

 

 

 

 

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